Jetzt haben wir den Salat. Die alte Tante SPD liegt bei 18 %. Der hart arbeitende Parteienpfleger aus Würselen hat dem greisen Demokratieklub weniger eine Frischzellenkur beschert, sondern eher den Tropf. Da liegt sie nun, die Tante, und vermutlich wird sie bald abgeschoben. Ins Parteienheim. Oder aber erst betreutes Politikmachen unter Stationsleitung Merkel. Eins muss man dem einstigen St. Martin lassen: Noch nie hat jemand eine Partei in so kurzer Zeit so tief in den Keller gewirtschaftet. Da bekommt man regelrechte Fürsorgegefühle und möchte sich nützlich machen für die alte Dame. Mal im Parteienheim vorbeikommen und was vorlesen. Das Godesberger Programm zum Beispiel. Man muss sich nur vorstellen, wie apathisch sie da liegt, quasi scheintot, ohne Gebiss und die Pulslinie immer nur 18 % zeigt.... da kommt einem das Grausen. Und wenn sie dann, was selten genug vorkommt, einen lichten Moment hat, dann sagt sie: Früher, das waren noch Zeiten. Ja, ja.... aber wir wissen im Stillen, dass HEUTE die guten alten Zeiten sind, nach denen wir uns in der Zukunft zurücksehen möchten. Und wenn das richtig ist, dann wollen wir uns lieber nicht fragen, wo die alte SPD hindriftet. Okay, die Jusos mit ihrer Kampagne sorgen zwar für mehr Mitglieder, aber wem hilfts, wenn die Wähler scharenweise türmen? Irgendwie sollte man für diese Partei ein Förderprogramm auflegen, sowas wie sozialen Parteienbau statt Wohungsbau. Vielleicht braucht die SPD aber auch einfach nur eine Frau an der Spitze, nachdem sich die öffentlich gefeierten männlichen Hoffnungsträger als eher klammheimliche Totengräber entpuppten. Frauen sind ja hellsichtiger als Männer, auch wenn Männer durchsichtiger sind. Also, nur mal so. Ich bin nun ja kein Parteientherapeut. Wüsste auch nicht, wie man eine ganze Partei auf die Couch bekommt. Die Selbsthilfe im Falle politischer Parteien nennt man üblicherweise Parteitag. Nur: So ein Parteitag bei der SPD kommt mir vor wie Tucholskys Geschichte von den Löchern im Käse. Am Ende hat sich die ganze Familie in der Wolle, weil jeder besser weiß, wo die Löcher im Käse herkommen. Geklärt wird das am Ende übrigens nicht wirklich. Da ruft dann der Junge, der die ursprüngliche Frage stellte und das Drama auslöste, zum Himmel: Mama, wo kommen die Löcher im Käse her? Und die SPD fragt sich: Mama, wo kommen die Stimmen her? Vielleicht hat jemand ein paar zuhause rumliegen. Wer zufällig welche findet, kann sich ja im Willy-Brandt-Haus damit melden. Denn dieses Land ohne SPD sich vorstellen zu müssen, das ist wie eine Pizzeria, in der es nur Schweinshaxen gibt. Das geht gar nicht. Angesichts der Diagnose, dass der schwarze Kanzlerinnenwahlverein sich unterm Strich auch schon totregiert hat, ist das mit dem Pflegeheim für Parteien gar nicht so weit hergeholt. Die große Koaltion ist eine aus Not und Elend. Jedenfalls verspricht uns das Regierungsverantwortung mit Schnappatmung am Rande der Nulllinie. Die alternativen Erbschleicher warten schon auf die Testamentseröffnung durch Notar Dr. Wähler.
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