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Schwalben im Strafraum

Liebe Leut'.

selten hat man ein Wahlkampfende so herbeigesehnt wie diesmal. Vermutlich geht das dem Führungsduo der AfD auch so. Nehmen wir Herrn Chrupalla, dem nach einer merkwürdigen, denkwürdigen und vielleicht eigentlich nicht mal einer Notiz würdigen Begegnung mit wem auch immer, möglicherweise dem Luftzug, übel wurde mit Schmerzen im Oberarm, weshalb er hinter der Bühne behandelt und auf die Intensivstation gebracht werden musste. Ganz Deutschland hat an seinem Schicksal teil und fragt sich: Was geschah mit Tino? Das Bundeskriminalamt weiß nix, die Personenschützer wissen nix, das Landeskriminalamt weiß nix, aber seine Partei kolportiert einen tätlichen Angriff. Ich habe zwei Theorien dazu. Die erste ist, dass die politische Konkurrenz (selbstverständlich von den Grünen, weil die neuerdings ja an allem Schuld sind, einschließlich hoher Bierpreise auf der Wiesn, verdorbener Currywürste, Schlechtwetter, Benzinpreise, Farbschwankungen bei Fruchtgummi, Schnitzelgrößen und Hubert Aiwangers Rückholversuche der Demokratie) sich eine Locke des Chrupalla besorgt und einen Voodoopriester besucht hatte. Sie kennen das aus Filmen, wo dann eine kleine Puppe, die aussieht wie Klein-Tino, mit Nadeln traktiert wird, während irgendjemand Beschwörungsformeln murmelt (ob hier das Wahlprogramm der Grünen taugen könnte, weiß ich nicht). Als Beweis könnte dienen, dass man auf dem ganzen Platz irgendwo zwei Pin-Nadeln oder so gefunden hat. Vermutlich hat man aber auch angebissene Wurstbrote und Zigarettenkippen gefunden, was da halt sonst so rumliegt. Theorie zwei wäre die, dass der gute Mann einen Schwächeanfall erlitten hat, was man aber weder seinen Fans noch seiner Konkurrenz und schon gar nicht der Presse zumuten konnte. Also musste eine Legende her, nämlich die vom tätlichen Angriff. Angeblich wurde eine Stichverletzung diagnostiziert, aber mal ehrlich: Auch jede Ingolstädter Schnake hinterlässt eine solche. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass eine offensichtliche Verletzung nicht gegeben war. Am nächsten Morgen durfte Herr C. das Krankenhaus schon wieder verlassen, Blitzheilung also. Auch der Glossist hat leider keine Ahnung, was da wirklich los ist. Und unsereiner weiß viel, zumeist das, was wir gar nicht wissen wollen. Handelt es sich wirklich um ein praktisch kontaktloses Attentat, oder war das jener Vorgang, für die im Fußball z.B. Andy Möller und Neymar bekannt waren oder sind, nämlich eine sogenannte Schwalbe im Strafraum kurz vor der Wahl, also praktisch in der 89. Minute? Fragen über Fragen. Das Wetter.

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