Liebe Leut',
gemäß der letzten PISA-Studie ist das Land der Dichter und Denker - oder auch der irrlichternden Lenker - ziemlich abgehängt, vor allem in Mathe (Mindestanforderungen um 30% verfehlt). Auch im Lesen (25%). Im Vergleich zu 2018 fehlt praktisch der Lernfortschritt eines Schuljahres. Nun ist man freilich schnell mit Erklärungen bei der Hand und blöd ist, dass man diesmal weder die Ampel noch die streikende GDL dafür verantwortlich machen kann. Übrigens geht es seit der ersten, schon ziemlich besorgniserregenden PISA-Studie aus dem Jahr 2001 abwärts hierzulande (woran auch nicht die Ampel schuld ist). Nein, hauptursächlich sieht man Corona und Migration als Problem. Jetzt kann man sich natürlich fragen, weshalb man dieser Entwicklung dennoch seit über 20 Jahren hinterherläuft und weshalb noch heute ein wichtiges Kriterium für das Testergebnis ist, wie der soziale und wirtschaftliche Hintergrund aussieht? Während manche Ministerpräsidenten davon schwadronieren, das Gendern zu verbieten, was in seiner Sinnlosigkeit sogar das Gendern selbst noch überbietet und zeigt, dass Konservative das andern gerne vorgeworfene Metier der Verbotspartei beherrschen, könnte man sich auch den tatsächlichen Problemen zuwenden. Okay, hätte man in der Bildungspolitik Herrn Aiwanger vor der Flinte, könnte man das auf seinen Bruder schieben. Aber in der Bildungsdebatte scheidet der Faktor "Bruder" grad aus. Glossisten würden nun die Frage anhängen, was Schule können sollte und heutzutage überhaupt noch leisten kann? Also rein theoretisch, meine ich - wenn nämlich genügend Lehrpersonal da wäre? Und mich würde auch interessieren, ob der Unterricht wirklich das Problem ist, oder die Schulen an sich? Und wie sieht es mit der Integration aus, wenn wir uns ehrlich machen? Wenn wir unseren Wohlstand halten, aber nicht bis 85 arbeiten wollen, wird man hierzulande viel mehr Zuwanderung brauchen, nicht weniger. Wir sehen aber schon heute, dass die Integration nicht optimal funktioniert, Infrastruktur fehlt und die Bevölkerung die Überfremdung fürchtet. Dieses Land ist ein Einwanderungsland, das kein Einwanderungsland sein will, aber seit 30 Jahren ein Einwanderungsland sein müsste mit entsprechenden Regeln, aber das sind dermaßen graue Theorien, die nur weltfremden Autoren wie mir einfallen können, schließlich haben wir wichtigere Probleme in diesem Land zu lösen. Gendern zum Beispiel. Und das Verbot von Gendern zum Beispiel. Also doch arbeiten bis 85? Oder vielleicht nur eine Rente von 10 %, so als Grundsicherung der Grundsicherung? Unser komplettes System beruht auf gut ausgebildeten und leistungsfähigen Menschen, die etwas bewegen möchten und diese Ausbildung beginnt bereits in der Kita. Ich würde jetzt noch die Frage anhängen wollen, ob es in Bayern bereits verbindliche Sprachtests für Kinder im Kitaalter und bei unzureichenden Ergebnissen eine ebenso verbindliche Förderung gibt, denn man weiß hierzulande ja längst: Früh übt sich. Und damit meine ich nicht, ob gegendert oder gesödert wird oder nicht, sondern echte Zukunftsinvestitionen. Ich frage für einen Freund. Das Wetter.
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